Freitag, 29. August 2014

The Great Bremen Bake Off

Die letzte Woche bin ich in Sachen Nähen nicht weit gekommen. Viel zu viele Termine und ein Kind das zahnt, lassen in der Casa AnnieWear kaum das tackernde Geräusch der Nähmaschine zu. 

Schön war die Woche trotzdem. Ich habe es nämlich endlich mal geschafft, mein Hörbuch zu Ende zu hören. Kate Morton - Die verlorenen Spuren. Frau Morton schreibt meist über junge Frauen, die ein über die Jahrzehnte gehütetes Familiengeheimnis aufdecken. Das Ganze spielt meist in England und hat damit noch so einen gewissen Rosamunde Pilcher-Charme. Ich jedenfalls liebe es. 

Außerdem hat die fünfte Staffel einer herrlichen britischen Backsendung begonnen: The Great British Bake Off. Nebst dem herrlichen Akzent, wird man hier mit den Backkünsten der Teilnehmer begeistert. Zu den jeweiligen Staffeln gibt es auch immer ein Backbuch mit den Rezepten zur Sendung. Zwei davon habe ich mir zum Geburtstag schenken lassen. Deshalb konnte ich auch von den Folgen inspiriert meinem Backdrang freien Lauf lassen. Letztes Wochenende gab es dann diesen wunderleckeren Kaffee-Nuss-Kuchen


Das Gute Stück ist Dank seines Toppings wirklich furchtbar süß, aber zwischendurch muss auch so etwas mal sein.Außerdem hatte ich als Beilage zum Salat dieses feine Rosmarin-Tomaten Focaccia gezaubert. Den Salat gabs dann nicht zum Abendessen, das Brot dann auch nicht. Es wurde aber zu einem köstlichen Mittagessen umfunktioniert. 


Diese Woche ist dann auch noch meine Muddi-Gang zum Kaffeeklatsch gekommen. Zwecks dessen habe ich (auch von The Great British Bake Off inspieriert) einen so genannten Lemon Meringue Cake aus dem Ofen gezogen. Es war schon lustig mit Koch- und Wörterbuch gleichzeitig zu arbeiten. Aber das Ergebnis konnte sich essen lassen. 



Vom Schokokuchen, den ich für dieses Wochenende plane, berichte ich euch dann bei Gelegenheit. 

Donnerstag, 21. August 2014

Darum bin ich so fröhlich...

Ein entiger Freund meiner Kindheit fragte sich wöchentlich: "Warum bin ich so fröhlich? So fröhlich. So fröhlich war ich nie!" Und gestern Abend da gab es einen kurzen Moment in dem ich mich dasselbe gefragt habe und hier die Antwortliste:

1. Das Problem mit den kleinen Bildern auf meinem Blog ist gelöst. Mein kluger Mann hat herausgefunden, dass tatsächlich ICH etwas falsch gemacht habe. Mein böses Alter-Ego geht fest davon aus, dass er so lange gesucht und verifiziert hat bis er mit absoluter (Sieges-)Sicherheit mir erklären konnte, was ich da wieder vergurkt habe. Mein gutes Alter-Ego hat sich gefreut, dass das Problem erkannt ist und ich ab jetzt alles richtig machen kann.

2. Ein liebes Familienmitglied, nämlich der gute Cousin P., hat sich und seinen Beruf als sehr nützlich präsentiert. Der Gute ist nämlich Fachinformatiker und kennt sich mit Blogs und der Tücken aus. Ganz freiwillig hat er die "World of Warcraft"-Rüstung abgelegt und gegen einen Gelehrten-Monokel ausgetauscht und sich meinen Blog ausführlich angeschaut und mir wertvolle Tipps gegeben. Viel wichtiger aber noch ist, dass er meinen Blog über (ACHTUNG! Ich habe was gelernt)einen RSS-Feed aboniert hat und jetzt mehr oder weniger mitliest. Großartig!

3. Ich habe ein zuckersüßes Baby, das mir zwar nachts gelegentlich die letzten Ressourcen an Mutterliebe raubt, aber dafür tagsüber so viel lacht und quietscht, dass man es unentwegt knuddeln möchte.

4. Ich habe auch einen Zuckersüßen Ehemann, der zu unserem Hochzeitstag für 24 Stunden aufgehört hat sich über meine kleinen Fehlerchen im Alltag (es gibt da eine kleine Anekdote wie ich versuche unseren Wassermax zu bedienen, daran scheitere und er zusammenfasst "Aha das kannst du also AUCH nicht.") zu amüsieren. Stattdessen gabs einen unglaublich schönen Blumenstraus und ein leckeres Essen.

5. Die allerbeste Freundin I. hat meinen Blog gelesen und den Schreibstil gelobt und weiter noch sachlich festgehalten: "Ich finde du solltest noch mehr schreiben. Über andere Dinge, nicht nur nähen." Daraufhin bin ich gestern mit stolzgeschwellter Brust durch den Regen gelaufen.

6. Ich habe mich für einen Siebdruck-Kurs angemeldet und werde da meine eigene Tapete bedrucken. Wie cool ist das denn bitte?

Das sind doch eine Menge Dinge, über die man sich freuen kann, oder? Das muss man auch mal erwähnen, finde ich. Worüber freut ihr euch gerade?

Dienstag, 19. August 2014

Der Herbst ist ein Geselle

Ein wirklich passendes Volkslied für die Nähprojekte dieser Woche. 

"Der Herbst ist ein Geselle
der trägt ein buntes Kleid
und springt und jubilieret
vor ausgelaßner Freud"

Ich hatte zwar eine Menge Zeit letzte Woche, aber nicht alles, was geplant war, ist fertig geworden. Und doch bin ich zufrieden. Nebst dem Rock, den ich euch im letzten Beitrag vorgestellt habe, ist noch ein Retrokleidchen für den Mini-Menschen fertig geworden. Schaut:

 
Hier einmal von hinten. 
Mir gefiel der Schnitt (Ottobre 1/2012) und vor allem die gekreuzten Trägerchen. Das Ganze erinnerte mich an Kittelkleidchen wie meine Mama sie getragen hat als sie klein war.


Das hier zu sehende Kleidchen gefällt mir wirklich sehr gut, auch wenn es eigentlich nur ein Probestück war. Der eigentliche Plan sieht nämlich vor das Kleid mit Flanell zu füttern, um ein Mittelding für die kühleren Herbsttage zu haben. Ich weiß nämlich leider nie, was ich meinem Kind anziehen soll wenn das Wetter umschlägt, was dazu führt, dass mein armer Puffel immer viel zu heiß angezogen ist. Wenn das Kleid erstmal mit Flanell gefüttert ist, kann man es wunderbar über eine warme Lage anziehen, das Baby hat es schön warm ohne vor Hitze beim Krabbeln zu explodieren.
Ich zeige euch dann die Herbstvariante wenn ich schönen Flanell gefunden habe. Bis dahin freuen wir uns über die Rosen-Ausführung und die letzten Sommertage und zeigen das auch bei Frau Rohmilch

Das Schrägband für das Kleidchen habe ich  übrigens selbst gebastelt. Dabei geholfen hat mir dieses kleine Helferlein, das ich zum Geburtstag bekommen habe.














Zuerst bin ich mit dem Ding nicht wirklich parat gekommen. Ständig musste ich den Stoffstreifen neu einfädeln und habe den Stoff mehr selber zur Mitte gefaltet als das Helferlein es gemacht hat. Aber irgendwann hatte ich den Dreh dann doch raus und habe gefühlt mehrere Meter Schrägband auf dem Tisch gehabt.  



Dann habe ich noch ein weiteres Herbstoutfit angefangen. Der Schnitt ist sicherlich bekannt, denn es ist die ganz wunderbare Strampelhose von Klimperklein. Diesmal habe ich sie allerdings nicht aus einem Jersey genäht, sondern mich an Walkloden heran getraut. Wie gesagt, fertig bin ich noch nicht geworden, aber eigentlich fehlen nur noch die Belege und der Saum, deshalb bekommt ihr jetzt schon einmal zu sehen was einmal sein wird.

  

















 Ich mag die Kombination der Stoff sehr gerne. Sowohl was die Farben aber auch was die Materialien angeht. Beim nächsten mal würde ich aber die Bündchen an den Taschen noch verstärken, denn so sind sie ein bisschen labbelig.



















Hinten auf den Po habe ich noch einen kleinen Vogel aus dem Futterstoff appliziert. Die Vorlage dafür habe ich aus dem bezaubernden Buch "Simpel Sewing for Baby" in dem die schwedische Autorin Lotta Jansdotter verschiedene Nähprojekte für Babys gesammelt hat. Man findet hier Schnittmuster für Kleider, Kinderzimmereinrichtungen und Spielzeug für Kinder.



Freitag, 15. August 2014

Friedenstaubenrock

Heute morgen stand ich mit meinem Kaffee am Fenster. Die Sonne des noch jungen Tages glitzerte in den Fenstern. Die Ruhe vor dem lautwerdenden Tag legte sich wie eine kuschelige Decke um meine Schulter...

Die seiernde Romantik dieses Moments beflügelte auch zwei Tauben zu ihrem Liebesspielchen. Das hin und her der beiden Vögel faszinierte mich genau so lange, bis damit der Einstieg zum heutigen Post in meinem Kopf entstanden war, bzw. musste ich unglaublich dringend auf Toilette und als ich wieder am Fenster stand, war da nur noch eine Taube. Die Arme. Gerade ging es noch heiß her und dann zack, ist der Kerl wech.

Einige von euch werden diese zack-Momente kennen. In Liebesdingen ging das bei mir in den letzten sieben Jahren so: Kerl kennengelernt. Zack gemeinsame Wohnung. Zack Heiratsantrag bekommen. Zack geheiratet. Zack Studium beendet und für den neuen Job in eine neue Stadt. Zack einsam und arbeitslos. Zack Job gefunden und doppel-zack schwanger gewesen. Und zack, hat man einen ganz bezaubernden Grund mehr ganz viele kleine hübsche Dinge zu nähen.

Es gibt da nur ein Problem. Meine Figur ist hin. Und ganz ehrlich, ich hätte niemals gedacht, dass mich sowas stören würde. Aber dass ich nicht sofort nach der Entbindung meinen alten Körper zurück hatte, hat mich ganz schön geschafft. Irgendwann schaltete sich dann ein Teil der Ratio ein und ich dachte, gut, geben wir der Sache Zeit. Es bleibt aber dabei, dass mich das Thema "After-Baby-Body" mehr beschäftigt als mir lieb ist.

Um mich mit mir selbst zu versöhnen, habe ich einen der Berliner Stoffen angeschnitten. Entstanden ist ein Tellerrock mit aufgesetzen Taschen. An dieser Stelle wird jetzt auch deutlich, warum ich euch das mit den Tauben und dem Liebesspiel erzählt habe, denn der Stoff ist tatsächlich mit weißen Vögeln bedruckt, die im Zweifelsfall auch als Tauben durchgehen könnten. Tadaaa...
Hier das Ergebnis, die Friedenstaube im Kampf mit meiner Figur (Achtung Bilderflut):


Den Schnitt habe ich schnell selber gebastelt. Es ist aber nur ein halber Teller. Denn ich hatte a) nicht genügend Stoff und b) wäre mir ein ganzer Teller auch zu viel Rock gewesen.


Die Länge des Rocks gefällt mir unheimlich gut. Normalerweise trage ich fast nur knielange Kleider und Röcke. Beim basteln des Schnittmusters kam mir aber spontan die Idee, auszuprobieren, wie mir ein längerer Rock wohl steht und so ist der Saum insgesamt ein bisschen knapper ausgefallen. 


Der Reißverschluss ist sicherlich noch verbesserungsfähig, da es aber das zweite Mal in meinem bisher noch recht kurzen Nähleben war, dass ich so ein Ding eingesetzt habe, finde ich, ist es ganz passabel geworden.  




Ich wollte aber unbedingt Taschen an dem Röckchen haben und zwar aufgesetzte. Um die bestmögliche Lösung zu finden, habe ich Tante Google befragt und bin auf dieses Tutorial gestoßen. Den Nähweg habe ich etwas abgekürzt, weil es für meinen Rock nicht ganz so detailverliebt sein musste. Sobald das Töchterchen alt genug ist, werde ich den "Market Skirt" aber auch noch komplett nähen, denn den finde ich wirklich sehr niedlich.



Ich glaube mein Selbstbild ist auf jeden Fall auch miserabler als die Realität. Beim Bund jedenfalls habe ich eindeutig zu großzügig geschnitten. Ich habe daraufhin den Rock zwar noch einmal enger genäht, aber er ist immer noch ein kleines bisschen zu groß. Mehr habe ich mich aber nicht getraut wegzuschneiden.


Soweit erst einmal zu meinem neuen Rock. Da mein Mann diese Woche Urlaub hat, habe ich extrem viel nähen können und auch mehr Zeit zum schreiben. Deshalb werdet ihr sicher in den nächsten Tagen noch einmal von mir hören.
Das Problem mit den Bildern ist übrigens auch gelöst, dazu aber im nächsten Post mehr.

Dienstag, 12. August 2014

Von Pinguinen und Streifen(versäuberung)

Letzte Woche habe ich ganz schön viel genäht. Und gelernt. Dabei sind immerhin 2 3/4 fertige Projekte herausgekommen.

Ich erzählte von den herrlichen Stoffen, die ich in Berlin ergattert habe. Aus einer dieser hübschen Baumwollen habe ich bereits ein Kleid zugeschnitten, das noch darauf wartet genäht zu werden. Ich musste allerdings erstmal die Nähanleitung aus dem Englischen übersetzen und mich sehr lange entscheiden, ob das Kleidchen jetzt ein Futter bekommt oder nicht. Soviel schon einmal vorab: Es bekommt kein Futter. Jedenfalls war von dem Stoff noch so viel übrig, dass für das Tochter-Kind noch eine Hose entstanden ist.


 Ich finde diese Hose ganz bezaubernd. Vor allem weil sie gerade nicht aus Kinderstoff ist. Davon habe ich nämlich gerade ziemlich viel vernäht und habe mich deshalb gefreut mal etwas Anderes zu nähen. So entzückt ich von der Hose auch bin, muss ich sagen, dass der Schnitt (Ottobre 4/1014 "Straight Stripes") sich doch besser für dehnbare Stoffe eignet. So sitzt das Hösgen doch ein bisschen eng am Po.

Nach dieser Hose war ich also angefixt "erwachsene" Stoffe zu vernähen. Daher ist aus einem anderen Berliner Stoff ein Rock für mich entstanden. Der wiederum macht das 3/4 meiner Nähprojekte aus. Ich muss noch Taschen annähen. Wenn das geschafft ist, präsentiere ich im nächsten Beitrag das niegelnagelneue Röckchen.

Ich habe ja schon öfter betont, dass ich Kindersachen vor allem deshalb so gerne nähe, weil sie so flott fertig sind. Diese Meinung vertrete ich zwar immer noch, aber ich relativiere sie eindeutig. Ebenfalls aus der aktuellen Ottobre ist dieses niedliche Shirt hier für den Minimenschen entstanden:


 Es zeigt übrigens den zweiten Versuch. Den Pinguin-Stoff hat die Oma uns mitgebracht. Es hat eine Weile gedauert, aber dann fand ich den gestreiften Jersey im Stoffladen meines Vertrauens und dachte, dass das ganz gut passt. Wie gesagt, ich hatte schon einmal probiert das Shirt zu nähen und habe dabei so ziemlich alles vermasselt, was so ging. Ich lasse euch an meinen Fehlern teilhaben, in der Hoffnung, dass es euch nicht passiert. Aber ehrlich gesagt, waren das völlig vermeidbare Fehler, die ihr bestimmt eh nicht gemacht hättet. Beim ersten Versuch habe ich überlesen, dass man den Halsausschnitt OHNE Nahtzugabe zuschneiden soll. Das führte am Ende der Näherei dazu, dass meine Kräuselung völlig verschwunden war. Apropos Kräuselung. Die wurde mit Framillion-Band gemacht. Feine Sache dieses Zeug, aber auch extrem frickelig um es unter die Nadel zu bekommen.
Dann die Streifenversäuberung mit Bündchen. Bei diesem Exemplar hier habe ich gefuscht. Ich habe das Bündchen rechts auf rechts gelegt und mit der Ovi angenäht. Anschließend habe ich das Bündchen umgeschlagen (aber nicht mehr eingeschlagen) und mit einem ZickZack Stich auf der Ovi-Naht festgesteppt. Sie super aus und war total einfach.
In der Anleitung stand, man solle die Raglannaht bündchenbreit flachsteppen. Was habe ich Tuppes beim ersten Versuch gemacht? Natürlich die Halsnaht von Ausschnitt und Bündchen hoch an das Bündchen geklappt und dann gesteppt. Mit dem Erfolg, dass das Bündchen völlig ausgeleihert war und ich das erste Shirt als Misserfolg verbucht habe.
In diesem Sinne euch eine erfolgreiche Nähwoche!

P.S. Entschuldigt bitte, dass die Bilder so klein sind, aber sobald ich versuche sie größer einzustellen, werden sie vvöllig verpixelt. Ich arbeite an dem Problem und gelobe Besserung für den nächsten Beitrag.



Sonntag, 3. August 2014

Nemesis Sessel

Gerade war ich noch in Berlin und kaufe wie im Wahn Stoffe, schwups da zieht es mich in die virtuelle Welt und ihre (Einkaufs-)Möglichkeiten. Da wir ja demnächst umziehen, habe ich beschlossen, dass ein wenig Schwung in die Bude muss. Nicht, dass mir unsere derzeitigen Möbel nicht gefallen würden, aber neue Dinge lassen das Herzchen doch auch höher schlagen. Damit mein WG-Partner aka Ehemann nicht komplett die Fassung verliert, habe ich einen unserer (drei) Schränke verkauft. Und ich muss an dieser Stelle sagen, es fiel mir nicht leicht. Denn da waren Schnörkel oben dran und der war so hübsch und überhaupt.... Ja so war das, aber leider haben wir ihn nicht wirklich gebraucht und jetzt lässt er ein anderes Mädchenherz höher hüpfen.

Das gewonnene Geld habe ich direkt wieder sinnvoll investiert in diese beiden Schätzchen hier:



Zwei wirklich hübsche 50er Jahre Cocktailsessel. Wie oft habe ich schon diverse hochglanz Einrichtungsmagazine durchgeblättert und mit einem leisen "hach" geträumt, eines Tages mein Wohnzimmer mit einem solchen Zaubersesselchen aufzuhübschen. Und dann, zack, Ebay-Kleinanzeigen macht es möglich. 

Der Plan war jetzt eigentlich die beiden Schmuckstückchen zum Polsterer nebenan zu bringen und beziehen zu lassen. Nach zwei Telefonaten war aber klar, dass der Plan nicht funktionieren wird. Wenn man selber näht, bastelt, sägt, strickt oder was auch immer, weiß man, wieviel Zeit, Liebe, Herzblut und Sorgfalt in solchen Handwerksstücken liegt, aber 280,- Euro für mein Träumchen zu bezahlen (und zwar nur das Beziehen, exklusive Stoff), das sprengt derzeit leider mein Budget. Also, selbst ist die Frau und meine Nemesis begann. 

Zwei Nachmittage lang habe ich versucht ein vernünftiges Schnittmuster abzunehmen, Stoff geschnitten, von Hand genäht, die Sessel versucht niederzustarren.... nix hat geholfen, nix hat gepasst. 
Dann sagt mein, in Sachen filigrane Handarbei, völlig talentbefreiter Mann: "Also ich würde Stoff drüber schmeißem, unten zusammenbinden und den Rest tackern.". Ich habe ihn angegiftet und irgendwas von "keiner Ahnung" genuschelt. 
Meine lieben Freund_innen, was soll ich euch sagen... Eine brutale Einsicht sowie gefühlte 400 entfernte Tackerrnadeln und eine Fahrt zum schwedischen Innenausstatter später, habe ich Stoff über das Sesselchen geschmissen und getackert. 


Auf dem Bild oben entferne ich gerade den alten Stoff und auch Tackernadeln aus den 50er Jahren. Um zwei Stunden später wieder neue Tackernadeln durch Stoff und Holz zu jagen. Und hier das Ergebnis:

Mein Papa und mein Mann haben geholfen. Ich gebe es zwar nur ungern zu, aber ich hatte wirklich ein bisschen (also eigentlich sehr viel) Angst vor dem Tacker.

Ich bin begeisert, verliebt, entzückt. Die Ausführung der vorderen Rückenlehne ist noch nicht perfekt, aber ich habe meinen Sessen und für mein erstes DIY-Projekt in Sachen Möbel kann es sich wirklich sehen lassen - finde ich! 
Dann bis bald zum zweiten Sessel.