Montag, 13. Oktober 2014

Verstoffwechselt

Ich habe gezittert. Ich hatte kalten Schweiß am ganzen Körper. Ich habe gejammert, gefleht und gebettelt. Alles hat nichts geholfen. Drei Wochen lang hatte ich kaum Internetzugang und erst recht keine Nähmschine. Es war die Hölle. Aber jetzt nähern wir uns in großen Schritten wieder der Normalität. Ich melde mich also mit einem Update und neuen Nähprojekten aus dem dreiwöchigen Exil zurück.

Aber fangen wir vorne an.
Wir waren in der alten Heimat zwecks Weißheitszahnentfernung. Soviel vorne weg: Die Zähne sind raus, aber ich weiß zum Glück immer noch alles (besser).
Mein geliebter Mini-Mensch hat in dieser Zeit alle auf trapp gehalten. Vor allem die leicht panische Großmutter. Der kleine Lump kann nämlich jetzt ziemlich flink robben und sich hinsetzen. Der Radius an Dingen, die man erreichen kann, obwohl man sie laut langweiliger Erwachsenenregeln nicht haben darf, ist somit enorm erweitert worden. 
Da hatten Oma und Opa aber einiges zu tun. Gerade am Mittwoch standen sie einer gewaltigen Herausforderung gegenüber. Ich habe nämlich seit 10.30 Uhr dieses Tages keine Weißheitszähne mehr und war dementsprechend lediert und habe gejammert. Erschwerend hinzu kam, dass sich diese Betäubung doch recht lange im Körper hält und das Kind solange aus der Flasche trinken musste. Kein leichtes Spiel. Für keinen von uns. 
In dieser schweren Zeit hat Frau Kirsche mich unter anderem mit ihrem Beitrag zum Me Made Mittwoch bei Laune gehalten. Hach sah die entzückend aus. Und die roten, dicken Perlen, die sie trägt, ähnelten irgendwie meinen Backen und so fühlte ich mich ihr verbunden. 
Jedenfalls war die das Betäubungsmittel irgendwann verstoffwechselt und allen ging es gut. Baby glücklich. Ännie glücklich. Oma & Opa glücklich. 

Apropos verstoffwechseln. Im herrlichen Westen der Republik haben auch einige Stöffchen den Besitzer gewechselt. Sehr zu meiner Freude. Ich bin mir noch nicht so sicher, was das Happiness-Barometer meines Mannes bzw. Umzugsleidensgenossen sagen wird, wenn er meine Errungenschaften sieht, aber bis dahin genieße ich meine Erfolge.

Es folgen ab jetzt also Bilder von Stoffen (ich weiß, ist langweilig, aber mehr habe ich derzeit nicht zu bieten), sowie Beschreibungen dessen, was ich in den letzten zwei Wochen Umzugschaos so erträumt habe, daraus zu machen.

Als erstes haben wir hier einen bezaubernden Feincord mit Vögelchen und Plümchen. Den habe ich in Maastricht gejagt und erbeutet. Ich bin mir noch nicht sicher, ob es eine Hose oder ein Jäckchen wird. Ideen? Inspiration? Irgendwer?














Es folgt mein absoluter Lieblingsstoff aus dieser Jagdsaison. Eine Biobaumwolle mit Märchenrapport. Es handelt sich dabei um einen, wie ich lernte, Two-Face-Stoff. Da freue ich mich schon riesig drauf. Das war der bisher teuerste Stoff, den ich jemals gekauft habe. Aber ich hatte noch einen Gutschein für den beherbergenden Stoffladen und konnte mich voll und ganz austoben. Nebst diesem herzallerliebsten Stöfflein gab es auch noch Webbänder, einen rosa Frotee sowie einen petrolfarbenen Sweat.Aber das wäre nun wirklich zu langweilig, um davon Bilder hier zu zeigen














Ich habe jetzt x-mal versucht die Bilder zu drehen, aber es will nicht klappen, daher seht ihr Hensel und Gretel und auch die sieben Zwerge leider nur auf dem Kopf. Aus dem Stoff jedenfalls möchte ich ein kleines Weihnachtspullöverchen für das Minikind nähen. Die Ärmel werden dabei aus einem Schal gemacht sein, den meine Mama aussortiert hat und der farblich ganz wunderbar zum Stoff und zur ausgesuchten Bündchenware passt. Froide, Froide...


















Aus den nachfolgenden beiden Stoffen wollte ich nocheinmal eine Strampelhose à la Klimperklein zaubern. Die aktuelle wird langsam zu klein und ist auch zu kühl. Daher die geplante Jersey-Nikki Kombination.


 Zu guter letzt noch eine herrliche Webware, die ich ebenfalls in Maastricht auf dem Stoffmarkt entdeckt habe.














Ich war ganz aus dem Häuschen, als ich diesen Stoff an dem Stand entdeckte. Mir war sofort klar, dass das die Vorhänge im neuen Kinderzimmer werden. Als ich das Bild den kundigen Freundinnen zeigt, riefen sie unisono, dass das ein alter Stoff von IKEA sei. Ich war ganz kurz ein bisschen traurig, weil ich dachte, etwas ganz Besonderes geschnappt zu haben und dann.... IKEA. Echt jetzt? Aber immer wenn ich den Stoff anschaue, freue ich mich wie Bolle und stelle mir vor, wie niedlich das Kinderzimmer damit aussehen wird. Die Voränge selbst würde ich gerne mit Clips aufhängem. Das halte ich nämlich vor allem in Sachen Waschen für sehr praktikabel. Die Clips habe ich auch schon. Jetzt hoffe ich inständig, dass ich diese Woche zum nähen komme und ich euch alsbald Ergebnisse präsentieren kann.

1 Kommentar:

  1. Ja, tatsächlich... es ist ein alter Möbelschwedenstoff. Ich habe auch noch etwas davon im Regal :-)
    Für irgendwas ganz besonderes... :-)
    Viele Grüße
    Mara Zeitspieler

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