Montag, 28. Juli 2014

Berlin Calling

In der kleinen Hansestadt ist "Breminale" und ich fahre nach Berlin - zwar nicht zur Berlinale, aber zu einem ganz bezaubernden Stoffmarkt.

--- ich muss mich ganz kurz selber feiern für dieses Breminale-Berlinale-Aufänger. Was ein Einstieg. Der Kracher! ---

Jedenfalls habe ich es logistisch ein wenig verzockt und habe das Berlin-Wochenende auf die Zeit der Breminale gelegt, was schade ist, denn die Breminale ist toll. Man kann da nämlich viele leckere Sachen essen und auch tolle Sachen machen lassen, wie beispielsweise Siebdruck. Um wenigstens etwas davon zu haben, bin ich Donnerstag in die Stadt gerannt, habe drei Bodies für den Mini-Menschen gekauft und diese bedrucken lassen. Und ich bin begeistert:




Am Freitag ging es dann in die Hauptstadt. Hier habe ich mich mit der lieben Freundin T. getroffen und noch die letzten ausstehenden Geburtstagsgeschenke eingeheimst. Primäres Ziel war aber der Stoffmarkt am Maybachufer. Ich kam, sah und kaufte ihr Lieben. Ich war ganz begeistert, über die wirklich, wirklich vielen schönen Stoffe, die es hier für große Mädchen gibt. Gerade die niederländischen Stoffmärkte werden doch stark von Kinderstoffen regiert, die Frau dann doch eher weniger trägt. Für schöne Stoffe für Muddi muss man da oft ganz schön graben - finde ich. Jedenfalls habe ich fette Beute gemacht.




Aber für das kleine Mädchen gab es natürlich trotzdem auch noch zwei Stöffchen.



Jetzt muss ich nur noch meine Schnittmuster basteln und dann habe ich auch schon ruckzuck zwei neue Kleider. Mal schauen, ob es diesen Monat noch funktioniert...

Montag, 21. Juli 2014

Haialarm

Diesen Beitrag muss ich mit einer Frage beginnen, die mich seit dem Wochenende umtreibt. Aber vorher ein paar wichtige Fakten.
Punkt Eins: Ich bin eine Tochter der Gender Studies. Ich stehe bei Texten auf die weibliche Form und ein fehlendes _innen kann mich bisweilen auf die Palme bringen. Ich finde es toll eine Frau zu sein und mich manchmal wie ein Mädchen zu benehmen: Eier kochen, Fleisch braten, Spinnen töten, Möbel schleppen, mit freiem Oberkörper von einem leichten Schweißfilm bedeckt Fußleisten nageln - alles Männersache.
Punkt Zwei: Ich finde auch Dinge toll, die glitzern und rosa sind, aber an einem Punkt hört es auf: bei Kinderklamotten. Pinke Nikkibodies mit ach so niedlichen Mäuschen drauf, die sagen "sleep well my Little Princess" führen bei mir zu instantanen Wutattacken inklusive Schaum vor dem Mund, mit dem Fuß aufstampfen und Schimpfwörtern.
Punkt Drei: scheinbar sind für den Großteil der Menschheit alle Babies Jungen. Und jetzt meine Frage an alle Mädchen-Mamas: War das bei euch auch so? Oder ist nur bei meinem geliebten Puffel so? Am letzten Wochenende hatte sie einen weißen body mit grünen Hasen und Sternen an. Die Bündchen waren rosa UND es war sogar noch eine kleine Schleife unter dem Halsauschnitt. Dazu gabs einen feschen Sommerhut mit Seepferdchen drauf. Dann stößt ein Bekannter meiner Freundin S. dazu, guckt mein Kind an und sagt absolut selbstsicher: "niedlich der kleine". Ich antworte darauf leicht desillusioniert: "Ist ein Mädchen." Wisst ihr was, er als Begründung angibt, warum er dachte es sei ein Junge? Achtung Trommelwirbel: weil der Hut blau war ( Anmerkung der Autorin: Hut ist türkis mit dunkelblauen Seepfedchen). Ich brech ab! Ab jetzt gibts doch nur noch eindeutige Mädchenklamotte, aber rosa versuche ich aus Prinzip schon rauszuhalten.

Die Haihose, die ihr hier seht, geht alsbald an einen lieben Baby-Jungen.



















Der Schnitt ist aus der neuen Ottobre (4/1014) und nennt sich "Straight Stripes". Ist ein wirklich einfach zu nähender Schnitt mit einer tollen Passform. Ich habe mich dazu entschieden oben an den Bund Bündchenware zu nähen, anstatt ein Gummiband einzuziehen. Zum einen weil ich nicht genug Stoff hatte, um den kompletten Schnitt auf den Stoff zu bringen und außerdem, weil ich tatsächlich Bündchenware für Babies immer netter und bequemer finde.
Dem geschulten Auge fällt möglicherweise ein winziger Fehler im System auf. Richtig! Weil ich mal wieder beim Zuschneiden telefoniert habe, anstatt mich zu konzentrieren, schwimmen die Haie jetzt leider auf dem Bauch. Da man ja aber immer selbstsicher auftreten muss, auch bei völliger Ahnungslosigkeit, ist das natürlich genauso gewollt. Schwingt das Baby nämlich die Beine in die Luft, sind aus seiner Perspektive, die Haie wieder wie sie sein sollen.

Und wegen all dieser praktischen Umstände und weil heute Montag ist, mache ich spontan auch noch bei "My Kid wears" mit.

Samstag, 19. Juli 2014

Fleißiges Lieschen

Die Nähaktionen an diesem Wochenende beschränkten sich lediglich auf eine kleine Fleißarbeit, denn es ist einfach viel zu heiß! Alleine das öffnen des Schranks und das Rausheben der Nähmaschine katapultieren mich sofort in eine schweißgetränkte Letargier und Bewegungsunlust, dass das liebe Maschinchen von der Sonnenflut so gut wie nichts mitbekommt.

Die liebe Freundin S. gab mir allerdings schon vor zwei Wochen ihren Ring Sling (für alle die es nicht wissen: eine ganz und gar praktische Tragehilfe, ähnlich einem Tragetuch), den ich für sie kürzen sollte. Na und der Auftrag musste noch erledigt werden. Ich habe also die Stoffschere gezückt und die Stoffbahn gekürzt. Soweit so gut. Jetzt lagen aber diese traurigen Stoffreste vor mir und ich versuche doch gerade so vorbildlich möglichst alles zu verwerten.... Ein schneller Blick in meinen "Stoffladen" brachte noch einen robusten blauen Baumwollstoff hervor, der sogleich zu einem Turnbeutel vernäht wurde. Die Stoffreste habe ich flux als Wolken appliziert und herausgekommen ist das hier










Niedliches kleines Dingen! Und so schnell genäht. Ich lehne mich zurück, schlürfe Eiskaffee und genieße die Sonne.

Freitag, 18. Juli 2014

Weltmeister (im Stoffverbrauch)

Wir sind Weltmeister! Wahnsinn. Ich habs kaum ausgehalten und zwar aus zwei Gründen: Zum einen war das Spiel an sich, für mich ahnungslosen "Ich gucke eh nur die Deutschlandspiele"-Fan, ein Krimi mit eindeutiug zu vielen Schrecksekunden für mein kleines Herz; andereseits bin ich es Dank Babyrythmus kein bisschen mehr gewöhnt bis Mitternacht (Hallo ?!) wachzubleiben.
Die feiernden Horden ließen sich hier im Norden, trotz strömenden Regen, nicht davon abhalten ordentlich Radau auf der Straße zu machen (inklusive Böllern, Fangesängen und was sonst noch alles dazu gehört), so war also tout la famillie noch länger wach.
Dieses Problem haben wir aber bald nicht mehr, denn wir ziehen um. Mal wieder. Freundinnen, es ist der Dritte Umzug innerhalb von zwei Jahren. Aber dafür gibt es als Belohnung einen eigenen Garten. An der Stelle sei gesagt, dass ich einen suzidalen Daumen habe, wenn es um die Flora geht. Soll heißen: Die Pflanzen bringen sich freiwillig um, wenn sie wissen, dass sie bei mir in die Pflege kommen. Ich bekomme sogar Kakteen kaputt. Ehrlich. Ich denke ich werde Freundin I. nächstes Frühjahr für eine Woche einfliegen lassen um meine Gartengestaltung zu übernehmen. Ich werde berichten wie das Großprojekt Gartenbau ausgeht.

Jetzt aber zum Nähprojekt der letzten Woche. Der Stoffverbrauch ging in die zweite Runde. In meinem letzten Post sagte ich bereits, dass ein Baby auch immer Berge von Spielzeug bedeutet. Aber auch andere Sachen, wie Babyöl, Windeln und der gleichen mehr, schleichen sich in den Haushalt ein. Und da ich ja jetzt so eine richtig professionelle Hausfrau werden möchte, lautet mein neues Credo: "Ordnung muss sein!". Noch entwickelt sich dieser Leitsatz allerdings unter dem euphemistischen Zeugnissatz "Sie bemühte sich stets". Diese Bemühungen endeten jedenfalls an diesem Wochenende in einem Kamikaze-Utensilio. Hier die ersten Bilder: 

 

Die Inspiration ein Utensilio zu nähen kam übrigens von Mamahoch2, die wirklich ganz viele schöne Näh- und DIY-Ideen auf ihrem Blog präsentieren. Ich nenne das Werk übrigens aus den unterschiedlichsten Gründen Kamikaze-Utensilio. Fangen wir mit der Stoffwahl an. Auf dem folgenden Bild seht ihr, welche Stoffe ich vernäht habe. Die Auswahl ist schon sehr bunt und tendiert ins chaotische. Während des Nähens war ich mir auch an und ab nicht ganz sicher, ob ich das gute Stück aufhängen würde. Aber jetzt gefällt es mir außerordentlich gut. Der wilde Rosen meets Uni meets Blätter meets geometrisches Muster-Mix hat eine ganz eigene Dynamik und wird immerhin durch die wiederkehrenden Farbelemente zusammengehalten. 


Als zweites möchte ich das Paspelband ansprechen, das hier am unteren Rand der grünen Tasche angebracht ist. Ich hatte bisher noch nie damit gearbeitet und wollte es unbeding einmal ausprobieren - so fürs Nähgefühl. Die ersten beiden Erkenntnisse lauten: Ich liebe Paspelband und es ist wirklich nicht schwer zu nähen. Dritte Erkenntnis: Man sollte vorher ganz kurz nachdenken wo und wie man es anbringt. Was ihr auf den Bildern nicht sehen könnt, ist, dass die Taschen eigentlich im Bruch zugeschnitten werden sollen. Was bei dem Rosenstoff kein Problem war, hätte bei dem grünen Geomuster zu extrem kleinen Taschen geführt. Also habe ich einen anderen grünlichen Stoff dahinter genäht. Und genau bei diesem Vorgang hätte ich das Paspelband einfassen müssen. Hab ich aber nicht. Das nächste Mal. Jetzt zum letzten Kamikaze-Schritt. Ich habe die Anleitung nur überflogen, dachte so bei mir "jaja ist ja logisch" und habe angefangen zu nähen. Passt soweit ja auch, aber einige Nähschritte hätte ich eben lieber anders gemacht als Die Anleitung das sagt. So heißt es bei selbiger, man solle die Tschenbahnen auf den Grundstoff legen, dann den zweiten Zuschnitt des Grundstoffs rechts auf rechts und obenauf das Volumenflies. Dann alles zusammennähen, wenden und fast fertig. Wenn nämlich die Wendeöffnung verschlossen wurde, soll man die Taschen einteilen und absteppen. Dann hat man aber die Naht auf dem Rückteil des Utensilios, was ich persönlich nicht ganz so schön finde. 
Änniway - hier ist das fertige Utensilio:



Danke fürs Lesen und bis bald.




Freitag, 11. Juli 2014

"....es wirft sein Säckchen hinter sich."

Wenn so ein Baby ins Haus steht, dann drehen alle durch. Allen voran Mütter. Damit meine ich aber keinesfalls die WERDENDE Mutter, sondern die SEIENDEN Mütter aka Omas. Meine Mama ist so ein Fall. Kann nicht nähen, kauft aber "ach so niedlichen Stoff" und macht einem allen ernstes wenige Wochen später den Vorwurf, man solle nicht so viel Geld für Stoffe ausgeben....pfff....

Nun jedenfalls hatte unsere Oma einen kleinen hormonellen Flashback auf dem Maastrichter Stoffmarkt und erwarb einen Zwergen-Patchworkstoff. Wirklich niedlich und fasst sich auch toll an, aber für ein Kleidungsstück viel zu unruhig. Wobei ich tatsächlich kurz überlegt habe, den Stoff zu einem Rock zu vernähen und meine Mutter zu zwingen (wir erinnern uns an den Vorwurf mit dem zu vielen Stoff bla bla) selbigen zur Arbeit anzuziehen. Aber gut.... Zusätzlich zu dem Dilemma mit der Mutter/Oma und dem Stoff, kam der Umstand, dass mein allerliebster Gatte, per Zufall, herausgefunden hat, dass ich eine ganze Kommode in unserem Haushalt okkupiert habe, um darin meinen ganz persönlichen Stoffladen herzurichten. In seiner Darstellung der Dinge könnte man fast meinen, meine Mutter habe Recht und ich hätte wirklich viel Meterware gehortet - sehe ich aber anders!

Wie dem auch sei. Es gilt den Bestand zu reduzieren und das ein oder andere Stöffchen zu vernähen, wie eben auch besagten Zwergenstoff. Und in dieser misslichen Lage half mir Freundin La-Krawalla mit ihren herzallerliebsten Spielzeugversteckern. Ein anderer Umstand, den so ein Baby nämlich auch mit sich bringt, ist jener, dass erwachsene Menschen plötzlich das Kind in sich wiederentdecken und der jungen Familie auf Gedeih und Verderb alles schenken, was ihnen in die Hände fällt und sie für halbwegs sinnvoll erachten. Wir haben mitlerweile so viele Spieluhren, dass ich in jedem Raum unserer Wohnung einen anderen Traumorchster-Hit abspielen kann. Jedenfalls braucht man Orte und Gelegenheiten um die nicht weniger werdenden Spielzeugmassen zu verstauen. Womit wir beim Nähprojekt des heutigen Tages wären.



Ein hübsches kleines Ding fürs Kinderzimmer. Weil ich wieder nur darauf gegeifert habe, das gute Stück fertig zu bekommen, liegen die Öffnungen zu Zuziehen des Säckleins jetzt unter einem der Henkel. Nicht dramatisch, aber beim nächsten Mal lasse ich sie vorne auskommen. Der Boden ist, genau wie der Hauptteil, mit Vlies gefüttert - hier würde ich, im Sinne der Standhaftigkeit, über eine steifere Einlage nachdenken. Anderseits ist das Säckle auch noch nicht gefüllt. Man erkennt es nicht besonders gut auf den Bildern, aber ein Patch des Stoffes ist rot mit weißen Pünktchen und genau diesen Stoff hatte ich noch in meinem Arsenal - ein Träumchen, oder? Ich finds toll!

Strampelhose und Begeisterungsstürme

Liebe Näh-Nerd-Freundinnen, nachdem ich letzte Woche die vielbesprochene Overlock eingeweiht habe, war ich angefixt. Ein nächstes Stück musste her. Eines bei dem die Leute "Ah" und "Oh" sagen und ich mit einem selbstzufriedenen Lächeln im Gesicht sagen kann "Nee, habe ich nicht gekauft. Ist selber genäht." - Bäms!!! Der Schnitt für diesen grandiosen Plan war schnell gefunden. Natürlich etwas fürs Baby, denn wichtig war es ein Teil zu produzieren, das sich schnell nähen lässt (Babies schlafen immer nie so lange wie man es braucht) und das nach richtig was aussieht. Ich fand die Strampelhose von Klimperklein und war entzückt. Denn dieser Schnitt sieht nicht nur toll aus, er ist auch - dank der idiotensicheren, bebilderten Anleitung - wirklich ganz einfach zu nähen. Hinzu kam, dass ich auch in Sachen Stoffbeschaffung das online Shoppen völlig für mich entdeckt habe und so bei Lana zwei ganz reizende Interlocks gefunden habe, die das Sahnehäubchen zu meinem Nähprojekt sein sollten.


Der kleine Mensch liebt die Hose! Und ich auch! Und der Plan ist voll aufgegangen. Ich bin schon dreimal auf die Hose angesprochen worden und wurde gefragt, wo ich die denn gekauft hätte... Ich kann mich jetzt also genüsslich zurücklehnen, böse kichern und mein Werk genießen. Und morgen dann die Weltherrschaft - oder doch die Auseinandersetzung mit einem Zwergenstoff der hier noch herumliegt - wir werden sehen.

Donnerstag, 3. Juli 2014

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Dienstag, 1. Juli 2014

Freude schöner overlockfunken.....

Sie kam, war und siegte! Meine bereits mehrfach angesprochene Geburtstags-overlock. Hier noch in ihrem alten Zuhause:




Ich habe den Mann instruiert SEHR pünktlich Feierabend zu machen und das Hegen und Pflegen des Mini-Menschen zu übernehmen. Gesagt getan. Nach gründlichem Studieren des Handbuchs (es waren exakt 5 Minuten, dann wurde dem Motto "Learning by Doing" gefolgt) musste dann auf jeden Fall noch etwas genäht werden. Ich bin also in meine Stoffkommode gekrabbelt und habe zwei ganz niedliche Jerseys gefunden. Die wurden dann, nach Schnabelinas Vorlage, zu einer bezaubernden Zwergenmütze vernäht. Hier im noch nicht ganz fertigen Zustand

 

Die Farben sind sehr arg mädchenlike geworden, aber ich wollte unbedingt den lila Jersey mit den Punkten vernähen und dazu passte, aus meinem Arsenal, leider nur der pinke Stoff mit Sternen. Ich bin jedenfalls entzückt - sowohl vom Mützchen als auch vom neuen Nähgefühl. Ich freu mich jetzt schon aufs Wochenende....


http://schnabelina.blogspot.de